Zu viele Probleme – zu wenig Nutzen: So lässt sich kurz die Meinung der CSU-Stadtratsfraktion zu den nun finalisierten Plänen bezüglich des Ausbaus der B299 zusammenfassen. Die Christsozialen werden damit in der kommenden Stadtratssitzung dem Beschlussvorschlag der Stadtspitze zustimmen und sich gegen den dreistreifigen Ausbau der Bundesstraße in den Abschnitten zwischen Stauf und Woffenbach bzw. Pölling und Blomenhof aussprechen.
Fraktionsvorsitzender Peter Ehrensberger erläutert die Hintergründe dieser Entscheidung: „Nachdem das Thema im Jahr 2021 in Teilen der Bevölkerung sehr heiß diskutiert worden war, ist es in den vergangenen Jahren um die Planungen deutlich stiller geworden.“ Damit sei auch das Stichwort gegeben, das die CSU in ihrer Haltung zum neuesten Beschlussvorschlag der Stadtspitze leite: „Uns geht es darum, das Thema ganz pragmatisch zu betrachten. Für die CSU stellt sich also die Frage: Welche Vorteile, aber auch Probleme bringt der Stadt Neumarkt ein möglicher Ausbau? Und wenn man nun nach Abschluss der Planungen durch das Staatliche Bauamt Regensburg das Projekt als Ganzes abwägt, muss man klar sagen: Die Seite der Probleme wiegt eindeutig schwerer“, so Ehrensberger.
So sei einerseits immer davon die Rede gewesen, den Verkehr durch die geplante Dreispurigkeit flüssiger zu gestalten. „Dies wird aber spätestens durch den Pöllinger Kreisel samt seiner nicht ungefährlichen Verkehrsführung konterkariert“, so Stadtrat Luis Urban, der dieses Thema zusammen mit dem damaligen Fraktionsvorsitzenden Marco Gmelch auf Seiten der CSU intensiv begleitet hat. Gmelch pflichtet seinem Stadtratskollegen bei: „Darüber hinaus ergibt sich durch den Ausbau eine schlechtere Erreichbarkeit des Stadtteils Woffenbach – und gleichzeitig wird die Kapazität der B299, die derzeit verkehrsmäßig nicht einmal ausgelastet ist, durch eine kurze dritte Überholspur nicht wesentlich erhöht.“
Für die CSU-Fraktion steht demzufolge statt der „Verkehrs-Flüssigkeit“ das Thema „Verkehrs-Sicherheit“ im Mittelpunkt: „Wir wollen eine sichere Verkehrsführung am Pöllinger Kreisel und sichere Übergänge von Woffenbach nach Rittershof bzw. nach Stauf“, so Fraktions-Vize Ferdinand Ernst. Und Peter Ehrensberger bringt noch einen letzten problematischen Aspekt in die Diskussion ein: „Ein Ausbau wäre ohnehin nur durch Ankauf der dafür nötigen Grundstücke möglich.“ Doch dies erscheine derzeit als nur wenig wahrscheinlich, wie auch ein Blick auf andere Infrastruktur-Projekte der Stadt zeige. (fb)
Bild: Staatliches Bauamt Regensburg