Vermehrt Bauplätze ausweisen sei das Gebot der Stunde

Die Neumarkter CSU durfte sich auch beim zweiten Veranstaltungsabend ihrer Reihe "Näher am Menschen" über einen gut gefüllten Saal des Johanneszentrums freuen. Bei den Vorträgen, die sich stets mit persönlichen Anliegen der Bürger befassen, stand diesmal das Wohnen im Blickpunkt. Zum Impulsvortrag konnte der renommierte Architekt Johannes Berschneider gewonnen werden. 

Berschneider machte zunächst deutlich, dass die Ansprüche an die Architektur und das Wohnen in den letzten Jahren gestiegen seien. So seien heute mehr Individualität und Komfort für die Nutzer wichtiger geworden. Wichtig sei auch, dass sich eine Wohnung vom Grundriss her selbst erschießen würde. Bedeutung gewinne auch die zunehmende Multifunktionalität von Wohnen und Arbeiten. Allgemein sah er in Neumarkt einen architektonisch guten Baubestand, der auch viele Jahre später noch gern genutzt werde. Der Architekt warb für mehr attraktivem Wohnraum in der Altstadt für alle Generationen , was auch dem Einzelhandel zu Gute käme. Wichtig sei dort auch, die kleinteilige Bausubstanz einer historischen Stadt zu erhalten, aber durch verbindende Elemente größere Geschäftseinheiten zu bekommen. Ein großer Kostenfaktor in der Altstadt stellen allerdings auch Bodenuntersuchungen dar, die oft am Bauherren hängen blieben. Anhand von Beispielen erläuterte er aber die vielen rechtlichen Schwierigkeiten, wenn es um Modernisierung und Erweiterung vorhandener Bausubstanz gehe. Hier erhoffte sich Beschneider eine Erleichterung bei der anstehenden Änderung der Baurechts- Novelle. Klare Worte fand er auch in Bezug auf die personellen Engpässe in der Stadtplanung. Diese würden Bauvorhaben gezwungenermaßen auf die lange Bank schieben.
 

Immobilienmakler und Stadtratskandidat Markus Rätzer zeigte anhand des Marktberichtes 2019 die aktuelle Marktsituation von Wohnungen und Häusern in der Stadt Neumarkt. Die Wohnungspreise sind wie schon die letzten Jahre, weiter gestiegen und befanden sich zwischen 3.900 und 4.200 € pro Quadratmeter Wohnfläche für Neubauwohnungen. Aber auch gebrauchte Wohnungen wären sehr gefragt und zu Höchstpreisen angeboten. Dagegen steht ein nur sehr geringes Wohnungsangebot. Das Angebot von Häusern zeigt ein ähnliches Entwicklungsbild. Neubauhäuser wurden, bedingt durch den drastischen Bauplatzmangel nahezu kaum erstellt. Der gebraucht Markt ist hart umkämpft und es werden Spitzenpreise für Häuser in Neumarkt bezahlt.

Ferdinand Ernst, Stadt- und Kreisrat und Immobilienmakler bei der Sparkasse berichtete über die Umsätze und Preisentwicklungen am Neumarkter Immobilienmarkt. Getrennt nach Bauplätzen, bebauten Grundstücken und Eigentumswohnungen zeigte er den Preisverlauf der letzten Jahre. Er hält es für wichtig, dass die Stadt in Zukunft vermehrt Bauplätze ausweist. „Sonst verlieren wir die jungen Familien an die umliegenden Gemeinden und sie bauen dort – das kann nicht unser Ziel sein“, so Ernst.

Hildegard Naumann von der Sparkasse gab grundsätzliche Infos zum Thema Finanzierung. Wieviel Immobilie kann ich mir leisten? Um das zu klären, wäre erstmal ein persönlicher Kassensturz zu machen und die Frage zu klären: "Was kann/will ich mir dauerhaft Belastung  leisten?" Die Finanzierung sollte zum Kunden und seinen Vorstellungen passen. Sie erläuterte kurz die wichtigsten Finanzierungsformen: Annuitätendarlehen, Bausparfinanzierung,KfW- Darlehen und Soziale Wohungsbaumittel. Zudem wurden von Naumann, die auch auf der CSU- Liste für die Stadtratswahl kandidiert, die wichtigsten Punkte zu den  aktuellen Förderungen Baukindergeld, Bayerisches Baukindergeld plus und die bayerische Eigenheimzulage genannt und auf weitere Zuschussmöglichkeiten wie BAFA und Stadt Neumarkt hingewiesen.

 

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